Pfarrkirche St. Nikolaus Dalkingen

Die im neugotischen Stil erbaute Sankt Nikolaus Kirche in Dalkingen Erbaut in den Jahren 1871 – 72 von Oberbaurat Georg von Morlok. Durch die Aufhebung der kleinen weltlichen und geistlichen Herrschaften im Rahmen der Napoleonischen Flurbereinigung zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es in vielen Teilen des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu tief greifenden Veränderungen im Hinblick auf die Herrschaftsverhältnisse.

Dies gilt auch für Dalkingen und Weiler. Beide Orte waren nun Teil des Königreichs Württemberg. Daraus ergaben sich neue Zuständigkeiten und Verwaltungsstrukturen. Am 28. Juni 1850 verabschiedete die Regierungsbehörde folgenden Beschluss: Die Ortskirchen müssen Raum für mindestens 3/4tel der Bewohner eines Dorfes bieten. Die Seelenzahl in Dalkingen und Weiler betrug um 1850 441 Seelen. Folglich sollte die Kirche mindestens 322 Sitzplätze aufweisen. Die vorhandene Kirche aus dem Jahre 1510 fasste aber nur 214 Personen.

Da die Unterhaltung der kirchlichen Gebäude der Gemeinde Dalkingen und Weiler seit 1372 in der Obhut der Hospitalverwaltung Dinkelsbühl lag. Es war für die Sankt Nikolausgemeinde Dalkingen keine leichte Entscheidung diesem Beschluss gerecht zu werden. Nachdem aber anerkannt wurde, dass die vorhandene Pfarrkirche bezüglich ihres Umfangs zu klein und vor allem sehr feucht war, hat sich die Kirchengemeinde für einen Neubau entschieden.

Nach Angaben des Oberbaurats Morlok könnte mit einem Kostenaufwand von 20 000 Gulden, eine ausreichend große, solide und schöne Kirche erbaut werden.

Der neu gewählte Schultheiß Franz Xaver Rathgeb (12. Mai 1853) machte sich für die kirchlichen Angelegenheiten stark und versuchte dies zu ändern. Er wollte, dass das Zehntrecht, welches seit 1393 in der Obhut der Hospitalverwaltung Dinkelsbühl lag, ablöst wird, dass Dalkingen und Weiler von dieser Abgabe befreit werde.

Die Urkunden vom 24. Mai 1853 und 22. Januar 1855 belegen umfangreiche Verhandlungen zwischen den Gemeindevertretern und dem Spital von Dinkelsbühl. Am 20. April 1854 nahm eine Kommission, die aus Vertretern verschiedener Institutionen zusammengesetzt war, Augenschein über sämtliche kirchlichen Gebäude und Einrichtungen der Gemeinde Dalkingen/Weiler. Diese Kommission legte schließlich die Ablösungsgelder fest.

Am 10. September 1867 beschloss der Stiftungsrat, einen Pfarrkirchenpfleger zu wählen, um das Ablösungskapital von rund 8 000 Gulden in Empfang zu nehmen. So war die Kirchengemeinde in ihrer Entscheidung auf baulicher Seite frei. Was aber auch für die Finanzierung galt, weil von überregionaler Seite keine Zuschüsse zu erwarten waren. Die restlichen 12 000 Gulden mussten eben durch Spenden und Eigenleistung aufgebracht werden.

Im August 1871 konnte mit dem Neubau begonnen werden. Nicht weniger als 669 Pferde- und Ochsenfuhrwerke fuhren nach Niederalfingen, um aus dem dortigen Steinbruch das Steinmaterial nach Dalkingen zu transportieren. Wenn man die damaligen Verhältnisse betrachtet, war es schon eine enorme Leistung für so ein kleines Dorf, finanziell als auch baulicher Hinsicht. Nach einer Bauzeit von nur 17 Monaten, am 23. Dez. 1872 konnte die erste heilige Messe in der neu erbauten Kirche gefeiert werden. Sicherlich war die Kirche zunächst schlicht und einfach gehalten.

Als der junge Bauer Josef König an einer unheilbaren Krankheit litt, vermachte er vor seinem Tod 20 068 Goldmark der Kirche. Verknüpfte seine Sende allerdings mit der Bedingung, es soll die Kirche ausmalt, ein neuer Hochaltar und eine neue Orgel angeschafft werden, hierzu gingen auch noch sonstige Spenden ein.

Am 20. Dezember 1888 konnte doch berichtet werden, wer dieses vorher so kalte und kahle Gotteshaus seit dem Tage der Inangriffnahme nicht mehr gesehen hat, wird es jetzt kaum wieder erkennen. Das zeigt, dass die Wünsche des jungen Bauern in allen Belangen erfüllt wurden und die ganze Bürgerschaft konnte ihre neu erbaute Dorfkirche mit Stolz präsentieren.

In einer Broschüre ist die ganze Kirchengeschichte dargestellt, die bei der Gemeindeverwaltung Rainau in Schwabsberg und bei Erich Ebert Dalkingen erhältlich.

Was wir von unseren Vorfahren übernommen haben, ist „Erbe und Verpflichtung“ Danken wir den vielen Helfern, Wohltätern und Stiftern, die sich um das mehr als 100 Jahre alte Erbe verdient gemacht haben und wünschen, dass unsere Nachwelt sich dieser Verpflichtung annimmt und sie weiterträgt.