Marienkapelle Buch

Zur Geschichte:

Die Marienkapelle ist gotischen Ursprungs, urkundlich auch Chorturmkirche genannt. In der Kapelle wird der hl. Wendelin verehrt. Die Kapelle ist zur hl. Maria geweiht.

Die Marienkapelle wurde im Jahr 1699 erbaut.(Heutiger Bau mit Schiff)

Ein Portalstein mit der Jahreszahl MDCXCIX (entspricht Jahr 1699)weist auf das Erbauungsdatum hin. Die Marienkapelle hat 100 Sitzplätze. Nach der Oberamtsbeschreibung von 1886 wird die Kapelle erstmals 1593 erwähnt.  Turm mit Chorraum sind viereckig ist somit älter und gotisch. Die Überlieferung schreibt sie einer Stiftung der Ritter von Ahelfingen.(1317 bis 1545) zu. Dies bedeutet dass die Marienkapelle noch um vieles älter ist, als urkundlich erwähnt. Die hohe Qualität der spätgotischen Holzfiguren lassen auf eine Entstehungsgeschichte um das Jahr 1500 schließen.  Unterlagen welche im Staatsarchiv Ludwigsburg vorliegen sind ein weiterer Beweis dafür.

Folgende Unterlagen sind archiviert:

24.Januar 1421: Lutz von Pfahlheim (Pfalhen) und seine Söhne Wilhalm und Rudolf verkaufen dem Ritter Ulrich von Alfingen zu Hohenalfingen (Ahelfingen zu Hohenahelfingen) ihre Güter zu Buch, wie sie solche von ihrem Vetter Konrad von Pfahlheim (Chuonrad von Pfalhen) ererbt und solche Lehen von Ellwangen sind, um 2.176 Gulden.

 

Jahr 1528-1537: Abrechnung der Heiligenpfleger der Marienkapelle Buch (Schwabsberg) gegenüber den Herren von Alfingen zu Hohenalfingen. Oben genannte Unterlagen sind nur ein kleiner Auszug über die Aktivitäten betreffend der Marienkapelle Buch bereits ab Jahr  1500.

Die Pfarrei Schwabsberg mit Filiale Buch wurde 1749 von der Stadtpfarrei Ellwange abgetrennt und (wieder) zur eigenen Pfarrei erhoben. Seit dem 15.Jahrhundert waren Schwabsberg und seit dem 16. Jahrhundert Buch im Besitz des Stifts Ellwangen. Die Überlieferung des Stifts Ellwangen wird heute im Staatsarchiv Ludwigsburg verwahrt. Die Kirchenchronik Schwabsberg erinnert daran, dass der so sehr verehrte Jesuit Pater Philipp.Jeningen mit zu den betreuenden Geistlichen der Bucher Kirchenmitglieder gehörte. Auf die Initiative seines Ordens wurde die Kapelle Buch noch zu seinen Lebzeiten im Stil der damaligen Zeit erweitert und der von den Jesuiten so verehrten Gottesmutter Maria geweiht.

Im Jahr 1733 wurde die Kapelle erstmals frisch dekoriert und die Altäre neu gefasst. 1841 wurde die Kapelle restauriert und gefliest. Auf der rechten Seite im Kapellenschiff  war ursprünglich ein Eingang. Dies ist auf der Außenseite der Marienkapelle sichtbar. Bei der großen Restaurierung 1933-1937 wurde dieser Eingang entdeckt. Der steile Aufgang zur Marienkapelle wurde entfernt und ein Weg emporgeführt. Hier befand sich auch ein Friedhof. An den Turm wurde eine Sakristei und am Eingang ein Vorbau als Windfang angebaut. Über dem Eingang ist ein Fresko angebracht. Es zeigt Maria beim Gebet, mit Mantelausbreitung. Auf der dunklen Empore wurden zwei Fenster eingebaut.

Am 11.05.1948 beschädigte ein kalter Blitzschlag Turm und Dach der Kapelle. Erst nach der Währungsreform konnte man Baumaterial für die Behebung des Schadens bekommen. Im Jahre 1966 wurde der Aufgang zur Marienkapelle neu angelegt. Im Rahmen der Dorfsanierung wurde 1980 die Außenrenovierung der Kapelle vorgenommen.

1982 hat Restaurator, Fa. Geiselhardt aus Ellwangen die Innenrenovation begonnen. Zeitraum 1983-1984. Der Aufgang zur Empore wurde erneuert, sowie der Boden im Chorraum neu mit Fliesen belegt. Die Kapelle erhielt eine elektrische Heizung sowie eine Alarmanlage für die wertvollen Holzfiguren.1984 erhielt die Marienkapelle elektrische Läutemaschinen. Auf der Empore wurden schmückende Pilaster freigelegt. Die Stirnseite der Empore war ursprünglich mit Brettern verschalt auf deren die Kreuzwegtafeln angebracht waren. Diese Bretter wurden wurden bei der Renovierung entfernt und es kamen Säulen als Verzierung zum Vorschein.

Im Jahr 2004 wurde die Marienkapelle innen renoviert und erhielt einen neuen Anstrich. An der Decke wurde das Fresko „Dreifaltigkeit mit Auge Gottes“ erneuert. Im Jahre 2006 wurde der Treppenaufgang zur Marienkapelle neu gestaltet. Klappbare Kniebänke erhielt die Kapelle im Jahre 2013.

Glocken im Turm:

Die Marienkapelle hat 2 Glocken. Auf den Glocken ist eingegossen: Glocke 1,Große Glocke: Königin des Friedens schütze uns.  Ebenfalls ist Maria mit Jesuskind dargestellt.

Glocke 2,Kleine Glocke: Hier ist keine Widmung eingegossen. Die im 1. Weltkrieg,1917, beschlagnahmte Glocke kam 1921 wieder auf den Turm zurück. Im Jahre 1950 wurde für die Marienkapelle eine zweite Glocke von der Glockengießerei Bachert in Kochendorf  beschafft.

Zur Innenausstattung:

Im Kapellenchor der barocke Hochaltar mit spätgotischer Pieta (Maria mit dem abgenommenen Leichnam Christi) im Mittelteil. Auf der linken Seite die spätgotische Figur des hl.Johannes, auf der rechten Seite die ebenfalls spätgotische Figur des hl. Stephanus. An der Wand auf der linken Seite der hl. Dominicus, auf der rechten Seite die hl.Theresia. Im Jahre 1912 wurde von zwei Bucher Bürgerinnen ein Tabernakel gestiftet. Seither wird hier das Allerheiligste aufbewahrt. An der Decke im Kapellenchor ist das Fresko, Maria gewidmet.

Im Kapellenschiff, an der linken Seite, an der Wand, eine spätgotische Madonna. Auf der rechten Seite, eine Figur des hl. Philippus Benitius. Die beiden Seitenaltäre stammen aus der frühbarocken Zeit. Der rechte Seitenaltar zeigt den hl. Wendelin. Auf dem linken Seitenaltar wird der hl. Antonius

dargestellt. Die Bilder auf den Seitenaltären wurden von Franz Xaver Geiger aus Ellwangen im Jahre 1724 gemalt. Auf der rechten Seite, zwischen Kapellenschiff und Kapellenchorraum, ist eine Figur aus der barocken Zeit, der hl. Wendelin. Auf der linken Seite ebenfalls eine barocke Figur, der hl. Patritzius. Die Fenster im Kapellenschiff  zeigen auf der rechten Seite den heiligen Michael, auf der linken Seite den Schutzengel. Die Fenster im Kapellenchor zeigen auf der linken und rechten Seite Kreuzigungswerkzeuge. Im Kapellenschiff auf der linken Seite an der Wand zeigt eine Fresko „Gottes Hand mit Kreuz“. Das Deckengemälde (Fresko) stellt die Dreifaltigkeit und das Auge Gottes dar. Der Volksaltar wurde von Restaurator, Fa. Geiselhardt aus Ellwangen gestaltet. Im Kapellenschiff  sind ringsum Kreuzwegtafeln I bis XIV angebracht welche den Leidensweg  Jesu zeigen.

Auf der Empore befindet sich ein Harmonium aus dem Jahre 1912.